Ob als Sugo, warmes Gemüse oder Farbtupfer im Salat: Tomaten sind vielseitig einsetzbar und sehr begehrt. Mit einem Wasseranteil von über 90% gehören sie zu den kalorienärmsten Gemüsesorten (17 Kalorien pro 100 g) und bieten dennoch eine Fülle an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Für die rote Farbe sorgt u.a. der Pflanzenstoff Lycopin, der auch bei der Vorbeugung von Krebs helfen soll. In Kombination mit Fett und Hitze kann der Körper diesen Stoff besser aufnehmen.

Tomaten in der Küche

Am einfachsten schneidet man Tomaten mit einem Messer mit Wellenschliff. Oft ist auch ein Brotmesser beim Teilen von Tomaten besser geeignet als ein Gemüsemesser mit glatter Klinge.

Den Stielansatz entfernt man am besten mit einem spitzen, scharfen Messer oder mit einem Melonenkugel-Ausstecher. Um die Tomaten zu häuten ritzt man die Tomate übers Kreuz ein und übergiesst diese mit sprudelnd kochendem Wasser. 30 Sekunden im heissen Wasser ziehen lassen.

Tomaten sind kälteempfindlich. Im Kühlschrank verlieren sie an Aroma, daher lagert man sie am besten bei Zimmertemperatur. Weil Tomate Ethylen abgeben und dadurch andere Früchte / Gemüse schneller reifen lassen, sollte man sie in einer separaten Schüssel aufbewahren. Unreife grüne Tomaten reifen schneller, wenn man sie mit Äpfeln zusammen lagert, denn diese geben ebenfalls Ethylen ab und beschleunigen den Reifeprozess von Tomaten.

Wenn man Tomaten kocht, brauchen sie süsse Unterstützung in Form von Zucker, Ahornsirup oder Honig, damit Sie ihren vollen Geschmack entfalten können.

Wer gerne experimentiert, kann versuchen Tomaten selbst zu ziehen. Dafür werden die Tomaten halbiert und die Kerne herausgelöffelt. Diese dann auf einem Küchenpapier oder einem Teller ausbreiten und an einem kühlen und trockenen Ort einige Tage stehen lassen. Sobald die Flüssigkeit getrocknet ist, können die Kerne vorsichtig abgelöst und kühl und trocken aufbewahrt werden. Im Frühling können diese dann ausgesät werden und du kannst deine eigenen Tomaten ziehen.

Tomatensorten

Im Sortenregister befinden sich über 3.800 verschiedene Tomatensorten. Nach Schätzungen soll es mehr als 7.000 weitere Tomatensorten geben, die von privaten Sammlern erhalten werden.

Um die Sortenvielfalt zu gliedern, werden Tomaten in verschiedene Gruppen unterteilt. Diese werden nach Größe, Form, Verwendung und Wuchstyp unterschieden.

Bei Stabtomaten handelt es sich um Tomaten, die während der gesamten Vegetationsperiode weiter in die Länge wachsen, sehr hoch werden (180 bis über 200 cm) und mit Stäben oder Schnüren gestützt werden müssen. Sie bilden bis zum Herbst ständig neue Blätter und Blüten.

Damit die Früchte gut ausreifen können, müssen ständig die Seitentriebe entfernen werden (Ausgeizen). Im August sollten die Triebspitze abgeschnitten werden, damit die Pflanze ihre Kraft in die Reife der letzten Früchte stecken kann, anstatt weitere neue anzulegen. Da eine Tomatenfrucht etwa zwei Monate zum Reifen benötigt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass aus den August-Blüten noch reife Früchte hervorgehen. Stabtomaten gehören zu den verbreitetsten Tomatensorten weltweit und machen dabei etwa 70 Prozent des Weltanbaus.

Bei Buschtomaten oder Strauchtomaten hören die Triebe auf zu wachsen, wenn sich einige Blätter und Blütenstände gebildet haben. Es wachsen dafür daraufhin Seitentriebe mit weiteren Blütenständen heran. Darum sind die Pflanzen reich verzweigt und zugleich kompakter als Stabtomaten. Aus diesem Grund eignen sich Strauchtomaten hervorragend für den Anbau im Kübel. Sie werden meist zwischen 30 und 150 cm hoch. Die Seitentriebe werden bei diesen Tomaten gemeinhin nicht ausgebrochen. Strauchtomaten gelten als weniger ertragreich als Stabtomaten, die schätzungsweise 50 Prozent mehr Früchte ausbilden. Aufgrund ihrer Standfestigkeit sind Stützen in der Regel nicht nötig.

Die typischen runden Tomaten werden als Rundtomaten oder als Salattomaten bezeichnet. Sie haben viel Gallerte und sind darum sehr saftig. In der Regel wiegen die Früchte zwischen 60 und 100 g. Die meisten Sorten sind rot.

Als Cocktailtomaten werden kleine Sorten mit einem Fruchtgewicht von 20 bis 60 g bezeichnet. Da es sich um kleine Pflanzen handelt, brauchen sie im Anbau wenig Platz und können problemlos im Kübel gezogen werden. Cocktailtomaten sind sehr aromatisch und schmecken direkt nach der Ernte am besten. Sie eignen sich besonders gut als Salatzutat oder zum Einlegen. Ihre Form variiert. ‚Tropical‘ ist eine typische runde Cocktailtomate. ‚Santorange‘ und ‚Caprese‘ gehören zu den Pflaumentomaten. Sie haben eine ovale bis pflaumenförmige Frucht.

Cherrytomaten (auch Kirschtomaten genannt) haben sehr kleine Früchte, die nur bis zu 20 g wiegen. Sie sind meistens sehr süß. Die Früchte können rund, oval oder länglich sein. Cherrytomaten existieren in verschiedenen Farbvariationen. Neben roten Cherrytomaten gibt es auch gelbe (‚Yellow Spring‘) und orangene (‚Sunny Gold‘) Varianten. ‚Primavera‘ ist eine runde samenfeste Sorte. Sorten mit ovalen Früchten wie ‚Ovalino‘ werden auch als Datteltomaten bezeichnet. ‚Heartbreaker’s Vita‘ weist dekorative, herzförmige Früchte auf.

Roma-Tomaten haben längliche, walzenförmige Früchte. Aufgrund ihrer Form werden sie u.a. auch als „Eiertomaten“ bezeichnet. Diese Sorten haben wenige Kerne und viel Fruchtfleisch. Darum eignen sie sich gut zum Einmachen, Kochen und zur Herstellung von Soßen und Ketchup.

San-Marzano-Tomaten sind nach einem Ort in Italien benannt. Sie haben eine längliche Frucht mit einer Taille, die ihnen die Form einer Flasche verleiht. Daher werden sie auch als „Flaschentomaten“ bezeichnet. San-Marzano-Tomaten haben ein sehr trockenes, mehliges Fleisch. Dadurch bleiben sie beim Kochen fest und können auch zum Grillen verwendet werden.

Fleischtomaten haben große Früchte mit vielen Kammern und wenig Gallerte. Sie werden zwischen 100 g und mehr als 1 kg schwer (‚Nonna Antonia‘). Nach ihrer Fruchtform wird unter anderem zwischen ‚Ochsenherz‘ (‚Coeur de Boeuf‘), mit ihren beutelförmigen Früchten und „Marmande“-Typen mit flachrunden gerippten Früchten unterschieden. Fleischtomaten sind im Allgemeinen spätreifend und brauchen sehr viel Wärme und Sonnenlicht. Aus diesem Grund werden sie bevorzugt in Ländern mit einem sehr warmen Klima angebaut.

Paprika-Tomaten sind keine Kreuzungen zwischen Paprika und Tomate, wie der Name vermuten lassen könnte. Bei diesen Sorten erinnert lediglich die Fruchtform an Blockpaprika. ‚Licobello‘ ist eine sehr kleine Paprika-Tomate und zählt zu den Cocktailtomaten.

Sorten aus dieser Kategorie behalten auch im reifen Zustand ihre grüne Färbung. Grüne Tomaten gibt es in vielen verschiedenen Größen und Formen. Die ‚Furry Yellow Hog‘ z. B. ist eine paprikaförmige Sorte mit gelben und grünen Streifen. ‚Limetto‘ ist eine grüne Cherry-Tomate mit fruchtige, saftig-süßen Früchten. Zu den kleineren Varianten zählt u. a. die ‚Green Grape‘, die sehr aromatisch ist und Früchte in der Größe von Weintrauben produziert.

Bei Wildtomaten handelt es sich um naturbelassene Arten, die nicht durch den Einfluss von Zuchtbemühungen verändert wurden. Sie sind allein durch natürliche Selektion an ihren Lebensraum angepasst. Wildtomaten sind robust und widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge, die sie in ihrem natürlichen Lebensraum bedrohen. Ihre Resistenz-Gene machen Wildtomaten für die Züchtung interessant. Ihre Blätter und Stängel enthalten sehr viel mehr giftige Glycoalkoloide als die der Zuchtformen.